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Klärende Gespräche im ,,Kompass“

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Finanzausschuss informiert sich in der Anlaufstelle für Flüchtlinge in Sulzbach<\/font><\/b><\/div>

Der Ausschuss für Finanzen des Stadtrats Sulzbach traf sich diese Woche im ,,Kompass&ldquo;. Die Einrichtung dient als Integrationshilfe für Flüchtlinge. Sie soll auch Einheimische und Neuankömmlinge zusammenführen.

Auch die Bevölkerung war neben den Ausschuss-Mitgliedern in den ,,Kompass&ldquo; eingeladen, die Stadt wollte die bisherige Arbeit vorstellen.

 

Die Zeit jedoch war knapp bemessen, denn 30 Minuten später sollte die Ausschusssitzung im Rathaus beginnen. In Kürze also stellten Monique Broquard und Peter Bastian ihre bisherige Arbeit vor, aber auch die Anwohner kamen zu Wort. Sie konfrontierten Bürgermeister Michael Adam und den Ausschuss mit größeren und kleineren Problemen des Zusammenlebens.

&bdquo;Auf uns prallt das wahre Leben. Für unsere Arbeit brauchen wir die Hilfe von vielen Mitbürgern&ldquo;, erklärte Bastian. So werden im &bdquo;Kompass&ldquo; beispielsweise Informationen, Nachhilfe, Unterstützung bei der Wohnungssuche und Vorträge geboten, unter anderem aufgrund der Initiative von Privatpersonen und Vereinen. &bdquo;Gerade bei den Vorträgen arbeiten wir eng mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammen, beispielsweise beim Thema Trauma&ldquo;, so Bastian. Eine weitere Komponente der Arbeit sei die konkrete Hilfestellung, sagte Broquard. Etwa wenn Briefe in Amtsdeutsch den Flüchtlingen verständlich gemacht werden müssten: &bdquo;Es geht ums Erziehen zur Selbstständigkeit, hierfür wollen wir den Weg ebnen.&ldquo; Auch auf so manchen glücklichen und unglücklichen Sonderfall sei man dabei gestoßen. Etwa wenn Heiratswillige ans Standesamt oder Menschen mit schweren Krankheiten an die entsprechenden Ärzte vermittelt werden mussten. &bdquo;Wir sind beide stolz, dass wir die Hilfe anbieten können&ldquo;, meinte Monique Broquard.

Allerdings war nach den beiden Vorträgen schon einiges an Zeit verstrichen, und die Bewohner der Siedlung Goldene Au wollten auch ihre Probleme ansprechen. Sechs Wohnungen habe die Stadt in der Siedlung angemietet, um Flüchtlinge als Untermieter unterzubringen. &bdquo;Bei einigen, nicht bei allen, kommt es dabei zu Problemen&ldquo;, erklärte Sigrid Weber von der Siedlung. Dabei ging es unter anderem um Ruhestörungen, Beleidigungen, Unkenntnis der Haus- und Putzordnung sowie um die Vermutung, dass in der einen oder anderen Wohnung mehr Menschen leben als angenommen. Die Probleme intern zu klären, stoße dabei jedoch auf die Schwierigkeit, dass einige der Verursacher noch kaum oder gar kein Deutsch sprechen. Daher kam auch die Forderung nach Deutsch-Schnellkursen in der Erstaufnahme-Einrichtung auf, möglichst bevor die Menschen auf die Kommunen verteilt würden.

Bürgermeister Michael Adam betonte, dass die Stadt dazu verpflichtet sei, denen Wohnraum zu bieten, die ein Bleiberecht haben, und sprach sich für die dezentrale Unterbringung aus: &bdquo;Wenn wir sie zusammen auf einem Fleck lassen, wird dadurch die Integration nur erschwert.&ldquo; Allerdings müssten die, die in Deutschland bleiben wollen, sich auch den hiesigen Gepflogenheiten anpassen: &bdquo;Wir versuchen hier Kurse anzubieten, um sie in die Gesellschaft zu locken.&ldquo; Wobei er ebenso ansprach, dass viele der genannten Probleme auch unter Deutschen alltäglich seien. Dem Vorwurf, dass die Stadt überhöhte Mieten zahle, widersprach hingegen City-Manager Dieter Heckmann: &bdquo;Wir zahlen nur auf Sozialhilfeniveau. Fünf Euro pro Quadratmeter.&ldquo;

Ein erneuter Termin mit allen Stadtratsfraktionen, Anwohnern sowie der Hausverwaltung soll nun anberaumt werden. Dabei soll geklärt werden, wer welche Probleme in Angriff nimmt. Adam versprach: &bdquo;Dem Vorwurf der illegalen Mehrbelegung gehen wir nach.&ldquo;

 


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